Zur Weihnachtszeit bietet es sich natürlich an, englischen Fußball zu schauen, sind die fußballerischen Alternativen zu dieser Zeit doch äußerst rar. Dies tat ich auch und sah mir die Premier-League-Konferenzschaltung am Boxing-Day an, genauer darauf eingehen möchte ich aber lieber nicht; Eduard Schmidts Worte bei Spielverlagerung zu Arsenal vs West Bromwich sind bereits mehr als genug. Im Anschluss bevorzugte ich es lieber wieder möglichst schnell auf guten Fußball zu wechseln und schaute erneut das Cupspiel zwischen Hellas Verona aus der Serie B gegen US Foggia aus der Lega Pro.
Diese Cuppartie im August war das letzte Pflichtspiel von Roberto De Zerbi als Trainer von Foggia, der sich im Anschluss an das Spiel noch vor Saisonbeginn mit der Vereinsführung aufgrund von Uneinigkeiten in der Transferpolitik zerstritt. Foggia hatte im Sommer einige Zu- und Abgänge, gleich sechs neue Spieler standen in diesem Spiel gegen Hellas in der Startelf. Das Ballbesitzspiel war wie immer auf sehr hohem Niveau, aber doch nicht ganz auf dem jener eingespielten Mannschaft aus der vergangenen Saison. Sehr gut organisiert verteidigende Gegner hat Foggia in der dritten Liga regelmäßig, doch in in dieser Partie hatten sie besonders schwer, ihren eigenen Rhythmus durchzubringen.
Denn da presste wer. Und wie die pressten. Hellas Verona wurde in der Sommerpause vom 43-jährigen Fabio Pecchia übernommen, der zuvor bei Napoli und Real Madrid als Assistent von Rafa Benitez fungierte. Pecchia übernahm bei Hellas auch eine hervorragende Mannschaft, der Kader wohl auch trotz des Abstiegs weiterhin gut für Serie A geeignet wäre. Derzeit liegt Hellas Verona auch an der Tabellenspitze der Serie B. Gegen Foggia zeigte die Mannschaft von Pecchia ein sehr breites 4-3-3 mit herauskippenden Achtern, was nicht gerade besonders und auch eher mühsam zum Ansehen, aber durchaus effektiv ist. Hat man in der zweiten italienischen Liga Giampaolo Pazzini als Mittelstürmer, so ist ein Flankenfokus ein durchaus akzeptables Mittel – wenig überraschend ist Pazzini mit 15 Toren derzeit auch bester Torschütze der Liga. Auffällig war aber vor allem das flexible 4-1-4-1-Pressing, mit dem Hellas den starken Spielaufbau von Foggia in Bedrängnis brachte. Hellas konnte das Spiel letztlich mit 2:1 für sich entscheiden, die Partie war aber insgesamt sehr ausgeglichen.
A very great work…Pressing triggers illustrated well